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FES verlegt jetzt Stolpersteine

v.l. Mesut Özer (FES-Liegenschaftsmanagement), Dr. Martin Dill (Initiative Stolpersteine) und FES-Gärtner Peter Vornam von Hohenstein, Fotocredit: FES

Die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH verlegt und unterhält ab sofort stadtweit die Stolpersteine zur Erinnerung an die Opfer der NS-Gewaltherrschaft. Das Unternehmen kooperiert dazu eng mit der Frankfurter Initiative Stolpersteine e.V. Bei Verlegungen, die Gunter Demnig, Künstler und Begründer des Stolperstein-Projekts selbst vornimmt, bereitet FES die Stellen im Gehweg vor.

Bislang wurden diese Tätigkeiten von der SFG gGmbH (Servicegesellschaft für Frankfurt und Grüngürtel) ausgeführt, die ihre Arbeit wegen Insolvenz eingestellt hat. FES-Geschäftsführer Benjamin Scheffler: „Die Erinnerung an die Opfer der Schoah und vieler anderer Verbrechen des NS-Staates und seiner Helfer darf nicht verblassen. Als Frankfurter Unternehmen mit 1.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit über 50 Nationalitäten fühlen wir uns diesem Gedenken verpflichtet. Wir freuen uns, eine wichtige Arbeit fortsetzen und aktiv gegen Rassismus und jede andere Form von Ausgrenzung angehen zu können.“

Der Verein Initiative Stolpersteine recherchiert bereits seit 2003 Opferschicksale und koordiniert die Verlegung mit dem Urheber der Stolpersteine, dem Künstler Gunter Demnig, sowie mit dem Kulturamt, dem Jüdischen Museum, dem Institut für Stadtgeschichte der Stadt Frankfurt sowie weiteren Akteuren der Zivilgesellschaft.

Dr. Martin Dill, Co-Vorsitzender der Initiative Stolpersteine: „Mit einer jüdischen Gemeinde von mehr als 30.000 Mitgliedern war Frankfurt vor 1933 die Stadt mit dem größten Anteil jüdischer Mitbürger in Deutschland. Viele Tausende wurden zur Flucht gezwungen, etwa 12.000 wurden ermordet. Aber auch andere Bevölkerungsgruppen wurden von den Nationalsozialisten systematisch ausgegrenzt, verfolgt, gequält und ermordet: politisch Andersdenkende, Sinti und Roma, Homosexuelle, Zeugen Jehova, als „asozial“ gebrandmarkte Menschen und körperlich und geistig Behinderte. Mit den Stolpersteinen möchten wir die Erinnerung an diese Menschen und die ihnen angetanen Verbrechen zurück in den Alltag der Stadt bringen, dorthin, wo die Opfer einst wohnten.“

Stolpersteine werden in Form eines kleinen, quadratischen Kopfsteinpflasterstein vor den letzten Wohnhäusern der NS-Opfer in den Bürgersteig eingebettet. Mit biografischen Angaben auf dem Messingüberzug soll an die einstigen Mitbürger und ihr Schicksal erinnert werden. Insgesamt hat die Initiative in Frankfurt bisher die Verlegung von über 1.700 Stolpersteinen veranlasst. Das vom Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufene Kunstprojekt Stolpersteine gibt es inzwischen in fast allen Ländern Europas. Seit dem Start 1996 wurden über 90.000 Steine verlegt.

Bereits am Wochenende 11./12. Juni werden erstmals 46 von der FES neu verlegte Stolpersteine an 17 Frankfurter Adressen feierlich enthüllt (Zeitplan unter Externer Link zu www.stolpersteine-frankfurt.de/de/aktuell).

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