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Biotipps

Mit der Biotonne können wir in Frankfurt ganz einfach aus Küchen- und Gartenabfällen wertvollen Kompost machen. Damit das gut klappt und es nicht riecht oder wimmelt, gibt’s ein paar einfache Regeln. Unsere 8 Tipps zeigen, wie Sie Ihre Biotonne richtig nutzen und dabei Umwelt und Stadt unterstützen.

Für eine sinnvolle Wiederverwertung des Bioabfalls ist die getrennte Sammlung bereits am Entstehungsort eine wichtige Voraussetzung. Etwa ein Viertel des Hausmülls besteht aus organischen Küchen- und Gartenabfällen, die gesammelt und kompostiert werden können. Feuchte Bioabfälle und Fleischabfälle aus der Küche sollten in Zeitungspapier eingeschlagen werden. Dadurch wird die Feuchtigkeit aufgesaugt und eine Geruchsentwicklung minimiert.
 

Was gehört alles in die Biotonne?

Aus der Küche:

  • Salat-, Gemüseabfälle (Kartoffelschalen, Zwiebelschalen) 
  • Obst-, Fruchtabfälle 
  • Kerne und Nussschalen 
  • Schalen von Südfrüchten (auch Zitronen-, Orangen- und Bananenschalen) 
  • Verdorbene Lebensmittel (in Zeitungspapier einschlagen) 
  • Speisereste (roh, gekocht, verdorben; in Zeitungspapier einschlagen) 
  • Fisch, Fleisch, Knochen, Gräten (in Zeitungspapier einschlagen) 
  • Kaffeefilter, Teebeutel 
  • Brot- und Gebäckreste 
  • Käsereste (Naturrinde)

 

Aus dem Garten:

  • Topf- und Schnittblumen, aber keine Blumenerde 
  • Rasen- und Grasschnitt (angetrocknet) 
  • Heckenschnitt 
  • Wurzel, Wildkräuter, Samen 
  • Laub, Nadeln, Moos, Fallobst 
  • Pflanzen, Pflanzenteile, kranke Pflanzen 
  • Zweige, Rinde

Sonstiges:

  • Kuchenpapier, Kuchenkrepp 
  • Zeitungspapier zum Einwickeln 
  • Holzspäne und Sägemehl von unbehandeltem Holz 
  • Stroh und Heu 
  • Haare, Federn

Organisches Material wie Küchen- und Gartenabfälle wird von Mikroorganismen (hauptsächlich Bakterien und Pilze) abgebaut. Grundsätzlich werden dabei die Abbauprozesse Rotte und Fäulnis unterschieden. Die Rotte ist der normale, weitgehend geruchsfreie Abbauvorgang, der bei genügend Sauerstoff im Komposthaufen abläuft. In der Biotonne kann es jedoch durch einen Mangel an Sauerstoff – und begünstigt durch Wärme – zum Fäulnisprozess kommen.

Sauerstoffmangel tritt besonders dann auf, wenn sehr viele nasse und relativ dicht gepackte Küchenabfälle in die Biotonne gegeben werden, so dass im Inneren des Materials keine ausreichende Belüftung mehr gewährleistet ist. Dieser unschönen Folgeerscheinung einer sinnvollen Sache lässt sich jedoch durch einfache Maßnahmen leicht begegnen.

Maßnahmen zur Geruchsvermeidung:

  • Biotonne nicht in die pralle Sonne stellen, sondern möglichst in den Schatten.
  • • Nasse Küchenabfälle in Zeitungspapier oder Papiertüten (Obsttüten, Mehltüten o.ä.) einpacken und locker in die Tonne füllen. Auch Eierkartons und geknülltes Zeitungspapier (kein Glanzpapier, keine Illustrierte) können als Strukturmaterial zusammen mit nassen Küchenabfällen in die Biotonne gegeben werden. Die Flüssigkeit wird aufgesaugt und die Belüftung verbessert. Außerdem wird dadurch die Verschmutzung der Tonne reduziert. 
  • Den Rasenschnitt anwelken lassen, bevor er in die Biotonne kommt. Denn frisch eingefüllt verdichtet er sich leicht zu einer luftundurchlässigen Schicht und fängt dann an zu faulen. 
  • Zugabe von Gesteinsmehl, Tonerde, Dünge- oder auch Algenkalk bindet ebenfalls die Feuchtigkeit. 
  • Bestreuen der Küchenabfälle mit etwas Häckselmaterial, Kompost oder auch Erde fördert die Durchlüftung und wirkt als Geruchsfilter. 
  • Deckel der Biotonne geschlossen halten, dann werden keine Gerüche in die Umgebung freigesetzt. Beim Befüllen der Biotonne darauf achten, dass keine Abfälle daneben fallen. 
  • Die Biotonne regelmäßig reinigen oder reinigen lassen (Tonnenreinigung jetzt beauftragen) und den Boden der Biotonne immer mit Zeitungspapier auslegen.

Abfallsäcke und -beutel verhindern das Verschmutzen des Vorsortiergefäßes in der Küche und dürfen, wenn sie aus Papier sind, bedenkenlos mit in die Biotonne gegeben werden. Es gibt Abfallbeutel aus reißfestem Papier. Keines falls dürfen herkömmliche Plastiktüten mit in die Biotonne gegeben werden, da diese nicht verrotten. Auch Tüten aus biologisch abbaubarer Mais- bzw. Kartoffelstärke verrotten nicht schnell genug und gehören deshalb nicht in die Biotonne.

Selbstverständlich müssen keine Abfallbeutel gekauft werden, denn Zeitungspapier eignet sich ebenso zum Auslegen des Vorsortiergefäßes. Dadurch bleibt das Vorsortiergefäß sauber und als positiver Nebeneffekt wird überschüssige Feuchtigkeit aufgesaugt. Aus diesem Grund ist es ratsam, den Boden der Biotonne ebenfalls mit einer Lage Zeitungspapier auszulegen. Gerüche werden so reduziert.

Papiertüten für Ihr Vorsortiergefäß in der Küche können im FES Servicecenter und im RMB Shop zum Selbstkostenpreis von 1 € / 10 Stück gekauft werden.

FES Servicecenter
Zeil 129 (Hauptwache)
in der Insel für Klima und Nachhaltigkeit
60313 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten
Mo. 10.00 - 13.00 Uhr / 13.30 - 18.00 Uhr
Di. 10.00 - 13.00 Uhr / 13.30 - 18.00 Uhr
Mi. 10.00 - 14.00 Uhr 
Do. 10.00 - 13.00 Uhr / 13.30 - 18.00 Uhr
Fr. 10.00 - 13.00 Uhr / 13.30 - 18.00 Uhr
Sa. 10.00 - 16.00 Uhr
 

RMP Shop
Peter-Behrens-Str. 8
60314 Frankfurt am Main

Öffnungszeiten:
Mo. - Fr. 8.00 - 16.00 Uhr
Sa. 9.00 - 12.00 Uhr
 

Da Kompost aus organischen Stoffen entstanden ist, enthält er alle Nährstoffe die Pflanzen fürs Wachstum brauchen. Dies sind die Hauptnährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P), Kalium (K) und Kalzium (Ca) sowie alle Spurennährstoffe.

Die Vorteile der Kompostierung:

  • Kompost speichert Pflanzennährstoffe
    Humus bindet die Pflanzennährstoffe an sich, so das sie nicht über Regenwasser ins Grundwasser ausgewaschen werden können. Die Pflanzen können jedoch diese Nährstoffe lösen und aufnehmen.
  • Kompost speichert das 2-3fache seines eigenen Gewichtes
    Regenwasser wird im Bodenhumus gespeichert und versorgt die Pflanzen auch in Zeiten ohne Niederschläge.
  • Kompost lockert den Boden auf
    Der lockere Boden wird gut durchlüftet, was für das Bodenleben wichtig ist. Pflanzenwurzeln können leicht eindringen. Niederschlagswasser sickert in den Boden und läuft nicht auf der Oberflächen ab.
  • Komost hebt und erhält den pH-Wert des Bodens
    Kompost aus Haus- und Gartenabfällen hat einen neutralen pH-Wert. Somit schützt er den Boden vor Versauerung durch Düngung und Niederschläge („saurer Regen“). In sauren Böden (niedriger pHWert) werden Nährstoffe nicht gebunden, gelangen mit dem Regenwasser ins Grundwasser und die oberste Bodenschicht wird nährstoffarm. Die meisten Pflanzen – abgesehen von Moorbeetpflanzen - benötigen einen neutralen pH-Wert.
  • Kompost fördert die Pflanzengesundheit
    Im humusreichen Boden fühlen sich Pilze und Bakterien wohl, die sich gegenüber Krankheitserregern durchsetzen
  • Kompost erhöht die Bodentermperatur
    In gut humusversorgten Böden setzt das reiche Bodenleben Energie frei und hebt die Bodentemperatur an. Dies wirkt sich positiv auf Pflanze und Tier aus. Hinzu kommt, dass sich dunkelfarbiger, humusreicher Boden rascher erwärmt.

Kompost kann in vielen Anwendungsbereichen Torf ersetzen und dient damit dem Schutz von Moorgebieten. Kompost ist ein wertvolles Bodenverbesserungsmittel. Er ist nährstoffreich und fördert die Aktivität der Bodenlebewesen. Dadurch wird der Boden locker und krümeliger, die Wasserhaltekraft verbessert sich. Ebenso wird der Humusgehalt gesteigert und die Nährstoffversorgung einschließlich Stickstoff und Spurenelemente gesichert. Die Widerstandskraft der Pflanzen wird erhöht.

Die Moorböden, die weltweit etwa fünf Millionen Quadratkilometer bedecken, binden gigantische Mengen an Kohlenstoff. Die Bedeutung nordischer Moore als Kohledioxidsenke ist ebenso groß wie die der Weltmeere und der tropischen Regenwälder. Zwei Drittel der deutschen Torfimporte werden von den ehemaligen Sowjetrepubliken Lettland, Estland und Litauen geliefert, da die Vorräte an deutschem Torf in ca. 15-20 Jahren erschöpft sein werden. Torfabbau führt zu Absenkungen des Grundwasserspiegels und einzigartiger Lebensraum für hochspezialisierte Tiere und Pflanzen geht unwiederbringlich verloren.

Torf ist nährstoffarm, d.h. er hat keine Düngewirkung – wenn er nicht mit Nährstoffen künstlich angereichert ist. Außerdem reagiert Torf sauer und bindet das Wasser, so dass es bei längerer Trockenheit den Kleinlebewesen nicht mehr zur Verfügung steht. Bei Verwendung von zu viel Torf verarmt der Boden. Torf sollte nur bei Pflanzen verwendet werden, die auf ein saures Bodenmilieu angewiesen sind (z.B. Moorbeetpflanzen, Rhododendren).

Aufgrund seiner hohen Düngewirkung ist Kompost als reine Pflanzerde nicht geeignet, kann aber zu Düngezwecken aufgebracht werden. Inzwischen gibt es fertig gemischte komposthaltige Substrate im Handel, wie z.B. HUMERRA Blumen- und Graberde. Mineralische Zusatzstoffe wie Perlite sorgen für dauerhafte Luft- und Wasserspeicherfähigkeit

Wenn nur nasse Küchen- und Gartenabfälle ohne Strukturmaterial in die Biotonne gegeben werden, verdichtet sich der Bioabfall, fault und stinkt. Die entstehenden Gerüche locken bei steigenden Temperaturen Fliegen zur Eiablage an und es kommt zur Madenentwicklung.

Genügend Strukturmaterial in der Biotonne vermindert Gerüchte. Strukturmaterial sind Grünabfälle, wie z.B. Äste und Zweige, Blumen und Stauden. Auch saugfähige Papier- und Pappeabfälle aus der Küche, z.B. Servietten, Papiertücher, Papiertüten wie Bäckertüten, Eierkartons und Zeitungspapier, halten den Inhalt der Biotonne luftdurchlässig, saugen überschüssige Feuchtigkeit auf und binden Gerüche.

Deshalb ist es erforderlich, feuchte organische Abfälle schon in der Küche in genügend Zeitungspapier einzuwickeln. Je trockener es in der Biotonne ist, um so weniger treten Geruchsbelästigungen und Probleme mit Maden auf.

Der Rand der Biotonne sollte sauber gehalten werden. Im Sommer hat es sich bewährt, die Biotonnenränder mit Essig zu Säubern. Das verhindert Geruch und die Biotonne ist dann auch völlig uninteressant für Fliegen.

Gut ist, den Tonnenboden mit geknülltem Zeitungspapier auszulegen und den Deckel der Biotonne immer geschlossen zu halten. Dann können Fliegen keine Eier ablegen. Soweit möglich, sollte die Biotonne an einem kühlen und schattigen Platz aufgestellt werden.

Insbesondere in der kalten Jahreszeit ist die sorgfältige Befüllung der Biotonne wichtig. Denn spätestens nach dem ersten Frost zeigt sich vielerorts das gleiche Problem: Die braunen Biotonnen können vereinzelt gar nicht oder nicht vollständig entleert werden, weil Bioabfälle an Tonnenboden und Tonnenränder festgefroren sind.

Die Ursache dafür ist in der Regel das Einfüllen von nassen Garten- und Küchenabfällen in die Biotonne.

Es sollten bei Frostwetter nach Möglichkeit keine nassen Gartenabfälle, insbesondere kein Laub, in die Biotonne gegeben werden. Küchenabfälle sollen nur gut abgetropft und in Papierbeutel oder Zeitungspapier verpackt eingegeben werden. Ebenso hat sich das Auslegen des Tonnenbodens mit geknülltem Zeitungspapier bewährt. Das Zeigungspapier saugt überschüssige Feuchtigkeit auf und verhindert im Winter das Festfrieren der eingefüllten Bioabfälle.

Im Fachhandel werden von verschiedenen Firmen mineralische Zusatzstoffe wie beispielweise Gesteinsmehle angeboten. Gesteinsmehle bestehen aus bestimmten Steinsorten, sind kieselhaltig und je nach Herkunft mehr oder weniger kalkhaltig. Diese fein zermahlenen Gesteine enthalten Spurenelemente und wirken durch ihre Quellfähigkeit geruchsbindend. Gesteinsmehl stellt für das Grundwasser keine Gefährdung dar und kann auch im Komposthaufen über frische Abfälle gestreut werden.

Bei Tonmehlen (Bentonit u.a.) handelt es sich um quellfähiges Tonmineral mit wasserund geruchsbindenden Eigenschaften, bei Perlit um Vulkangestein mit ähnlichen Eigenschaften.

Solche mineralischen Zusatzstoffe enthalten nur unwesentliche Mengen an Pflanzennährstoffen und werden zur Verbesserung der Bodenbelüftung und des Wasserhaltevermögens eingesetzt. Sie können beispielweise gleich nach Leerung der Bioabfalltonne auf den Tonnenboden gegeben werden. Zusätzlich können diese auch je nach Befüllungsgrad direkt auf den eingeworfenen Bioabfall gestreut werde.

Ziel und Effekt ist, dass überschüssige Flüssigkeit, z. B. von Kaffeefiltern, Teefiltern, Essensresten oder Soßen, von dem Gesteinsmehl aufgesaugt wird. Unangenehme Gerüche werden minimiert und reduziert.

Um ähnlich günstige Effekte in der Bioabfalltonne zu erreichen, genügt es, die anfallenden Bioabfälle in einen Bogen Zeitungspapier auszuwickeln und den Boden der Biotonne mit geknülltem Zeitungspapier auszulegen. Bei Zeitungspapier handelt es sich ebenfalls um ein saugfähiges Strukturmaterial, das feuchtigkeits- und geruchsbindend wirkt.

Die Natur kennt keine Abfälle. Die Kompostierung ist das älteste und einfachste Recyclingverfahren überhaupt. Unterstützen Sie diesen Gedanken: Sammeln Sie mit!