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Innovationen und Experimente

Günthersburgpark wird zur Experimentierfläche der FES für den öffentlichen Raum

Einer der beliebtesten Frankfurter Parks, der Günthersburgpark zwischen den Stadtteilen Bornheim und Nordend, wird zur Experimentierfläche für den öffentlichen Raum. Das Umweltdezernat der Stadt Frankfurt und die FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH stellten am Donnerstag, 2.9., eine Reihe von Projekten und Testreihen vor. Die Brandbreite reicht dabei von Robotik bei der Reinigung und Parkpflege über smarte Parkbänke, von einer intelligenten Bewässerung der Park-Jungbäume bis zur digitalen Füllstandsmessung von Papierkörben. Zum Termin wurde der Prototyp einer autonom fahrenden Reinigungsmaschine der Firma Angsa aus München präsentiert.

Claudia Gabriel, Leiterin der Stabsstelle Sauberes Frankfurt, betonte die Wichtigkeit von neuen Antworten, um den im Pandemiejahr noch einmal deutlich gestiegenen Herausforderungen bei der Sauberhaltung des öffentlichen Raums zu begegnen und so letztlich die Aufenthaltsqualität für alle zu steigern. „Wir brauchen in Ergänzung zu den Reinigungsteams auch innovative, digitale Antworten, um als Stadt das Geld der Bürgerinnen und Bürger optimal effizient einzusetzen. Das allerdings kann immer nur mit der Unterstützung der Bevölkerung funktionieren. Ich setzte, dass sich einiger der hier getesteten Lösungen bewähren und dann auch breiter ausgerollt werden können.“

FES-Geschäftsführer Dirk Remmert machte deutlich, dass die Digitalisierung für die Sauberkeit der Großstadt und die Aufenthaltsqualität insgesamt noch erhebliche Potenziale birgt. „Die FES hat sich seit längerem auf den Weg gemacht, ihre Prozesse hinsichtlich einer digitalen Optimierung umfassend zu überprüfen und wo es sinnvoll ist auch anzupassen. Potenziale neuer Technologie kommen den Frankfurterinnen und Frankfurtern immer direkt zugute. Über kurz oder lang werden sie auch im öffentlichen Raum sichtbar. Sie können sich zudem darauf verlassen, dass wir an unserer hohen Dienstleistungsqualität unbedingt festhalten.“

Die FES wird in den kommenden Monaten diverse Roboter testen. Am Donnerstag lieferte der Prototyp einer autonom fahrenden Reinigungsmaschine der Firma Angsa eine erste Arbeitsprobe ab. Der Roboter wird durch Künstliche Intelligenz gesteuert. Zudem erzeugt das Gerät eine sogenannte Heatmap, also eine Karte, auf der die Häufigkeit von Verschmutzungen dokumentiert wird und auf deren Basis der Roboter seinen Einsatz selbst optimiert.

Angsa-Mitgründer Bilal Tariq: „Mit unserer autonomen Reinigungsmaschine möchten wir Arbeitskräfte bei der Reinigung von Grünflächen unterstützen. Die Maschine konzentriert sich auf den Müll, der für Menschen schwer zu erkennen ist – beispielsweise Zigaretten oder Kronkorken –, erhöht dadurch die Reinigungsqualität auf Grünflächen und entlastet somit auch die Mitarbeiter.“ Über eine Anschaffung entscheidet FES nach ökonomisch-ökologischen Gesichtspunkten, wenn das Modell fertigentwickelt ist.

In öffentlichen Papierkörben erstmals zum Einsatz kommt im Günthersburgpark die Füllstandsmessung. Die neuen 120-Liter-Müllgaragen, von denen nach und nach bis zu 15 Stück aufgestellt werden, sind mit Sensoren ausgestattet, die permanent überwachen, wie viel Abfall in der Tonne ist. Ist ein Papierkorb voll, wird für die Betriebsmannschaft eine Meldung erzeugt. Perspektivisch kann so schneller reagiert werden. Eine weitere Effizienzsteigerung in der Touren- und Einsatzplanung wird damit denkbar.

Grundsätzlich wird in den nächsten Wochen auch das Papierkorbvolumen im Park erhöht. Die offenen Behälter des Grünflächenamts werden sukzessive ersetzt durch 60 Papierkörbe der FES. Insgesamt stehen den Parkbesuchern künftig bis zu 5500 Liter zur Verfügung. Die neuen Behälter sind im Unterschied zu den bisherigen nach oben geschlossen und damit vogelsicher. Neu sind auch die 18 gusseisernen Zigarettenterminals bzw. Stand-Aschenbecher, die noch an den Sitzbänken angebracht werden.

Weitere Projekte des FES-Innovationsmanagements:

Solarbetriebene Parkbänke mit Handy- und eBike- Ladestationen: Die Parkbänke der Firma ibench verfügen über in die Sitzfläche eingelassene Solarpanele. Diese laden im Laufe des Tages eine Batterie auf, die dann die beiden Ladestationen und die nächtliche Beleuchtung versorgt. Diese Bänke könnten sich vor allem abends zu Anziehungspunkten entwickeln. Hierzu laufen aktuell noch Gespräche mit dem Grünflächenamt.

Digitale Bewässerungssensorik: FES und FFR arbeiten mit Palmengarten, Grünflächenamt und begleitet von der Uni Hohenheim seit über einem Jahr an einem Steuerungssystem zur digitalen Bewässerung von Jungbäumen im Stadtgebiet. Dazu wird mit Sensoren im Boden der tatsächliche Wasserbedarf ermittelt und mit Hilfe des LoRaWan-Funknetzes Bewässerung in Echtzeit in eine Tourenplanung übersetzt. Zum Einsatz kommen während der Vegetationszeit die ansonsten stillgelegten Winterdienstfahrzeuge von FES und FFR. Die Technik kann nach gemeinsamer Vorbereitung mit dem Grünflächenamt auch im Günthersburgpark ausgerollt werden.

Neue Feedback-Kultur in Form von QR-Code-Beschilderung, mit der FES einen direkten und schnellen Rückkanal zu den Bürgerinnen und Bürgern herstellt. Damit sollen Mängel schneller behoben und logistische Prozesse angepasst werden. Nach den von FES betriebenen öffentlichen WCs sind im August auch der Günthersburg- und der Hafenpark entsprechend bestückt worden.