
Gefahren im Müll: Teil 1/4
Hohe Brandgefahr bei falscher Entsorgung von Lithium-Ionen-Akkus
Sie befinden sich in elektrischen Werkzeugen, Gartengeräten, Spielsachen, Zahnbürsten, Elektro-Fahrrädern, Tablets, Handys und vielem mehr. Lithium-Ionen-Akkus sind aus dem Alltag kaum noch wegzudenken. Doch da ihre Zahl stetig steigt, kommt es auch immer häufiger zu Problemen bei der Entsorgung.
Werden Lithium-Ionen-Akkus nicht fachgerecht entsorgt, ist die Brandgefahr sehr hoch. Bei Entsorgung über die Restmülltonne kann es beim Pressvorgang im Müllfahrzeug zu einer Beschädigung der Akkus kommen. Der Kontakt mit Sauerstoff führt zu einer gefährlichen Kettenreaktion. Die Akkus fangen an, sehr heiß zu brennen. Kammer für Kammer, zum Teil sogar unter Wasser. Kommt es zu einer Entzündung eines Akkus in einem Müllfahrzeug, dann fängt die restliche Ladung ebenfalls an zu brennen und muss dann bisweilen im öffentlichen Raum abgekippt werden, was wiederum einen Einsatz der Feuerwehr auslöst.
Auch in die anderen Mülltonnen gehören Lithium-Ionen-Akkus nicht. Um die Brandgefahr zu minimieren und die in den Akkus enthaltenen wertvollen Stoffe (Lithium, Zink und Kobalt) wieder in den Kreislauf zu bringen, müssen die Akkus korrekt entsorgt werden. Das geht über die Sammelboxen im Handel, bei der mobilen Schadstoffsammlung oder auf den Wertstoffhöfen von FES, wo es spezielle Behälter für Batterien und Akkus gibt.
Dirk Remmert, Geschäftsführer der FES Frankfurter Entsorgungs- und Service GmbH, sagt: “Aktuell kommt es in Frankfurt nahezu jeden Tag zu einem Brand in einem Entsorgungsfahrzeug oder in einer Entsorgungsanlage. Die Lithium-Ionen-Akkus sind eine Gefahr für die Gesundheit der Mitarbeitenden und führen zu hohen Sachschäden. Daher mein Appell an die Bürgerinnen und Bürger: Entsorgen Sie die Akkus richtig.”
Die meisten Brände konnten 2024 bereits kurz nach dem Entstehen von den Mitarbeitenden der FES selbst gelöscht werden. Im November vergangenen Jahres kam es jedoch im Müllheizkraftwerk Frankfurt (MHKW) zu einem Brand, bei dem die Feuerwehr mehrere Stunden lang im Einsatz war. Auf einem abgestellten Entsorgungsfahrzeug hatte sich die Ladung entzündet.
In der Altpapiersortieranlage der FES war 2022 ein Millionenschaden entstanden, als sich wahrscheinlich ein falsch entsorgter Lithium-Ionen-Akku entzündet hatte und sich daraufhin brennendes Altpapier über die Förderbänder in die Sortiertrommel und weitere Anlagenteile verbreitet hatte. Die Anlage konnte erst 2023 wieder in Betrieb genommen werden.
“Die Batteriesammelquote lag 2023 nur bei etwas über 50 Prozent. Das heißt, jede zweite Batterie wird nach der Nutzung nicht fachgerecht entsorgt. Diese Quote deutlich zu steigern, muss aus ökologischen Gründen und aus Sicherheitsaspekten oberste Priorität haben”, so FES-Geschäftsführer Dirk Remmert weiter.
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